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Kohfidisch

Kohfidisch ist eine Marktgemeinde mit 1467 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Burgenland im Bezirk Oberwart. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Gyepufüzes und weist auf die Bedeutung der Ortschaft im Rahmen des ungarischen Grenzschutzes Gyepu im Mittelalter hin. Durch Kohfidisch fließt der Gerenthbach.

Gemeindegliederung: Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften und gleichnamige Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Januar 2021): Harmisch (134) Kirchfidisch (403) und Kohfidisch (911).

Die Marktgemeinde liegt, geschützt von den Erhebungen des südburgenländischen Hügellandes und den westlichen Ausläufern des rebenbedeckten Eisenberges, auf 260m Seehöhe. Im Hottergebiet der Gemeinde befinden sich der 345 m hohe Hohensteinmaisberg, in dessen Höhle fossile Knochen einer mehr als zehn Millionen alten Tierwelt gefunden wurden, sowie der Csaterberg, der durch einen tiefen Taleinschnitt, dem Rehgraben, in den Klein- und Hochcsaterberg (340 m) geteilt ist. Auf deren südlichen Hängen wird seit urdenklicher Zeiten intensiv Weinbau betrieben, der übrige Teil der "Südburgenländischen Schwelle" ist mit dichtem Wald bestockt. Als geologische Besonderheit kann ein Süßwasseropalvorkommen auf den Csaterbergen erwähnt werden.

Durch die klimatisch begünstigte geographische Lage findet sich in unserer Landschaft eine Vielfalt an freilebenden Tieren und ein großartiger Pflanzenreichtum.

Seit Ende des Zweiten Weltkrieges ist ein ansehnlicher Rot- und Schwarzwildbestand in unseren Wäldern vorhanden. Berühmtheit in der wissenschaftlichen Welt erlangte Kohfidisch durch die Entdeckung eines bis dato unbekannten Schmetterlings (Laspeyresia Kohfidischiana).

In den Wäldern halten sich Laub- und Nadelhölzer ungefähr die Waage. Zahlreiche wunderschön blühende Blumenarten erfreuen das Auge des Naturfreundes.

Kohfidisch ist heute, nachdem es noch vor einigen Jahrzehnten eine zutiefst bäuerliche Gemeinde war, zu einer typisch burgenländischen Pendlergemeinde geworden, deren Bevölkerung trotz der Mühen des Auspendelns nie eine Abwanderung in Betracht gezogen hat. Die Liebe zur Heimat und der Glaube an die Zukunft des Landes waren Basis für die Schaffung einer gut ausgebauten kommunalen Infrastruktur, dynamischer Handels- und Gewerbebetriebe sowie kultureller und schulischer Institutionen. Durch die Neuerrichtung des Schwimmbades mitten im Schlosspark, den zahlreichen gepflegten Gaststätten und durch das ca. 40 Hektar große, liebliche Weinbaugebiet am Csaterberg mit seinen reizvollen Kellervierteln, welches zum Landschaftsschutzgebiet erklärt wurde, ist die Gemeinde zu einem beliebten Ausflugsort, vor allem für die Bewohner des südlichen Burgenlandes und der Oststeiermark, geworden.

Vereine: Zahlreiche engagierte Vereine und kulturelle Einrichtungen der Großgemeinde, sowie Herz und Verstand der Bewohner sorgen dafür, dass Kohfidisch zu einem lebenswerten Platz, geprägt von Freude, Geselligkeit und Gastfreundschaft wurde.

Geschichte: Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Gyepufüzes verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

Während des Zweiten Weltkriegs war Kohfidisch Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Verbänden der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee. Am 6. April kam es sogar zu heftigen Nahkämpfen im Kohfidischer Schloss, nachdem es Einheiten der sowjetischen 26. Armee gelungen war, in den Ort einzubrechen. Die deutsche 1. Gebirgs-Division konnte den Angriff zurückschlagen und für einige Tage sogar den Csaterberg wieder in die Verteidigungslinie miteinbeziehen. Nach dem Rückzug der deutschen Einheiten in der Nacht vom 11. auf den 12. April in Richtung Lafnitztal wurde Kohfidisch letztendlich besetzt und Teil des sowjetischen Fronthinterlandes, während an der steirischen Grenze die Kämpfe bis zur deutschen Kapitulation weitergingen.

1971 wurden die Gemeinden Badersdorf, Harmisch und Kirchfidisch mit Kohfidisch zusammengelegt. 1993 wurde Badersdorf wieder selbstständig. Marktgemeinde ist Kohfidisch seit 1993 (durch VO 81, 7/1982).

Wappen: Das am 9. Mai 1982 verliehene Wappen zeigt: "In dem von Blau und Gold gespaltenen Schild vorne aus einem Radviertel eine goldene Hirschstange wachsend, hinten aus einem grünen Bergviertel ein blauer Rebstock wachsend."

Hauptschule: Die Hauptschule befindet sich in der Schulgasse 1 in 7512 Kohfidisch. Die Hauptschule Kohfidisch ist die jüngste HS des Burgenlandes. Am 19. März 1961 kam es zu einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss über den Bau eines Hauptschulzentrums im Schlosspark Kohfidisch. Erst 1967 beschloss die Gemeinde unter Bürgermeister Theodor Wölfer Räumlichkeiten für den Schulbetrieb im Schloss anzumieten. Im Juni 1987 konnte ein neues Schulgebäude unter Herrn Bgm., Labg. Franz Polzer nach einem Entwurf von Prof. Wolfgang Gimbel fertig gestellt werden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Eva-Maria Horvath-Kapelle: Die Inschrift lautet: "Diese Kapelle wurde im Jahre 1997 zum Gedenken an unsere verunglückte Tochter EVA-MARIA 1971-1996 erbaut. Unser Dank gilt allen Freunden die bei der Errichtung mitgeholfen haben. Fam Horvath. Kohfidisch. Nichts auf der Welt kann einen Menschen, den man geliebt hat, ersetzen. Selma Langenlöf"
Figur Johannes Nepomuk: ObjektID: 7617, bei Kirchenplatz 1, die Figur des hl. Johannes Nepomuk stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Filialkirche Kohfidisch: Die Kirche wurde 1978 zur Filialkirche zum Heiligen Johannes Nepomuk geweiht.
Friedhofskapelle: Die Friedhofskapelle befindet sich am Friedhof in Kohfidisch und beinhaltet das Grab von Wenzeslaus Wiskotzil, Hof- und Leibarzt von Graf Georg von Erdödy (14.9.1783-10.4.1826). Die Friedhofskapelle wurde 2018 auf Iniative von Herrn Gludovacz Viktor generalsaniert.
Friedhofskreuz: Das Friedhofskreuz am Friedhof Kohfidisch wurde 2015/2016 durch die Firma Naturstein Kalman aus Rotenturm saniert.
Grabkapelle: Die Grabkapelle der Familie Erdödy befindet sich im Fidischer Wald.
Hl.-Geistkapelle, Weinkapelle: ObjektID: 7764, seit 2013 denkmalgeschützt.
Kapelle hl. Johannes Nepomuk: Die Kapelle hl. Johannes Nepomuk befindet sich beim Kirchenplatz 1 in Kohfidisch und ist seit 2013 unter der ObjektID: 130115 denkmalgeschützt. Die kleine offene Kapelle in der Nähe der Kirche wurde zwischen 1830 und 1840 erbaut. Der Glockenturm und die von toskanischen Säulen gestützte Halle stammen aus dem 19. Jahrhundert. Der Verschönerungsverein und die Marktgemeinde Kohfidisch haben sich Anfang des Jahres 2003 entschlossen, die Johannes Nepomukkapelle im Vorbereich zur Kirche zu sanieren. Die Renovierung erfolgte dann 2004 (Segnung der neu renovierten Kapelle am 16. Mai 2004).
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal befindet sich neben der Kirche. Rechteckiges Denkmal auf Bruchsteinsockel, gekrönt mit Steinkreuz in der Mitte Bronze-Lorbeerkranz mit Schwert.
Schloss Kohfidisch: ObjektID: 7715, Schloss 5, das Schloss Kohfidisch befindet sich am südlichen Ortsende in einem weit angelegten englischen Garten mit seltenen alten Bäumen. Es ist seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Familie Erdody. Zuerst ein Meierhof, wurde es im 17. Jahrhundert zu einem Schloss ausgebaut, und im Jahre 1780 wahrscheinlich durch den Architekten Franz Anton Hillebrandt erweitert. Anfangs des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss weiter ausgebaut. Im Jahre 1945 wurde das Schloss während Kampfhandlungen leicht beschädigt. Von 1945 bis 1949 war die Kommandantur der Roten Armee, Bezirk Oberwart, im Schloss stationiert. Nach der Verlegung des Kommandos nach Oberwart wurde das Schloss vor allem durch die Entwendung von (Bau)Materialien nachhaltig zerstört; die wertvolle Einrichtung sowie mobile Wertgegenstände wurden vermutlich bereits von der Roten Armee sowie vagabundierenden Vandalen entwendet. Im Jahre 1975 wurden erste Instandsetzungsarbeiten begonnen, der Dachstuhl sowie das Dach wurden z.T. durch Bundesmittel in Stand gesetzt. 1999 begannen weitere umfassende Renovierungsarbeiten. Seit 2010 wurden weitere Teile des Untergeschosses (Nord/Westflügel, Kapelle) restauriert und als Heurigenrestaurant sowie Veranstaltungszentrum in Betrieb genommen.
Steinplatz: Mitten im Ort, gegenüber der Filialkirche in Kohfidisch befindet sich der neu errichtete Steinplatz. Die feierliche Eröffnung und Segnung der "Fidischer Jaspiswelt" wurde am 1. Mai 2012 vorgenommen. Im Anschluss daran wurde die Segnung des Steinplatzes und des 6.300 kg schweren Jaspis von den Pfarrern Mag. Stefan Raimann und Damian Prus vorgenommen.
Wagnerkreuz: Das Wagnerkreuz befindet sich in einem Waldstück nordöstlich von Kohfidisch, an der Gemeindegrenze zu Badersdorf. Das Kreuz wurde ursprünglich im Jahre 1871 von Herrn Anton Wagner, der aus Amerika zurückkehrte, erbaut und nun von der Wandergruppe aus Kotezicken und Badersdorf 2013 saniert. Die Inschrift lautet: "Gewidmet von Anton Wagner im Jahre 1871." Das Kreuz wurde an einem Sonntag, dem 13. Oktober 2013 gesegnet.

Persönlichkeiten:
Leopold Enzenberger (1883-1937), Landwirt und Politiker
Gábor Hajnal (1912-1987), Schriftsteller und Übersetzer
Alexius Battyan (1921-2011), General und von 1980 bis 1985 Kommandant des I. Korps des österreichischen Bundesheeres
Franz Polzer (* 1929), Landesbeamter und Politiker



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