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Bildein

Die Gemeinde Bildein mit 341 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) liegt im nordöstlichen Teil des Bezirkes Güssing an der ungarischen Grenze. Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Oberbildein und Unterbildein. Die Landschaft ist geprägt durch das untere Pinkatal, an dessen Hängen die Bildeiner den Pinkataler Wein keltern. Ausgedehnte Wälder und stille Feldwege laden zum Radfahren und gemütlichen Spaziergängen ein. Der ungarische Name lautet Beled.

Ein Fund römischer Münzen (im Jahr 1880) lässt auf eine sehr alte Ansiedelung schließen.
1221 - erstmals urkundlich erwähnt als "Belud" (slawisch) im Besitz der Herren von Jak
1227 - (oder 1297) im Besitz des Magister Jakobus aus dem Geschlecht der Hedervary - Seitenlinie der Güssinger Grafen
1396 - Herrschaft der Ellerbacher
1449 - erstmals als "Pildein" erwähnt
1496 - zur Herrschaft der Erdödy
1612 - im Besitz der Zrinyi
1643 - durch König Ferdinand III. an Ödenburger Jesuiten
1698 - "Visitatis Canonica" erwähnt eine Schule in Unterbildein (eine der ältesten des Pinkabodens)
1910 - Eröffnung der Volksschule Oberbildein
1922 - Ober- u. Unterbildein - kommen beide zu Österreich
1924 - Gründung des Feuerwehrvereines Oberbildein; Unterlagen belegen die Existenz einer Feuerwehr in Ober- u. Unterbildein mindestens seit 1904.
1953 - Figl, Raab und Karall in Bildein
1971 - durch Gemeindestrukturverbesserungsgesetz wird Bildein Teil der Marktgemeinde Eberau
1991 - Volksbefragung entscheidet für die Gründung einer eigenen Gemeinde "Bildein"
1993 - ab 1. Jänner - Gemeinde Bildein, 2. Preis im Landesjugendwettbewerb
1994 - Besuch Bundespräsident Dr. Thomas Klestil
1997 - Toleranzpreis vom Bundesministerium für Jugend, Umwelt und Familie durch das Projekt "Frauen überschreiten Grenzen"
2005 - Besuch Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel; NR-Präsident Dr. Andreas Kohl 1995 - Burgenländischer Umweltpreis

Ortsnamensformen: Belud 1221, Héttföhelly 1221, Belyd 1263, Pildein 1459, Felsewbelyk 1496, Alsobeled, Felsew Beled 1498, Felsö Beled 1610, Also Beled 1640, Unter-, Ober-Bildein 1773.

"Südlich bei Pernau befindet sich Bildein-Beled (1221: Belud, vgl. Csánki II 736). Der deutsche Name des Ortes geht anscheinend auf die ung. Lokativform: Beleden zurück. Der ung. ON Beled kommt öfter vor; es liegt ihm ein oft belegter PN Beled zugrunde. Der ung. Name ist aus der deutschen Namensform nicht ableitbar, auch ist die Bedeutung des deutschen ON und auch seine Form unklar. - Oberbildein wird in der Urkunde von 1221 Hettfehely (ung. "Montagsort") genannt: dass unter diesem Namen Oberbildein zu verstehen ist, geht aus der Marktbeschreibung klar hervor." (Moór, 1929, S. 245)

"In etwas spätere Zeit (also nach 1200, R.G.) fällt die Entstehung der deutschen Namensform Bildein, die heute nach Herrn Oberlehrer G. Kruder in Eberau und nach Herrn Schulleiter Emmerich Pavatitsoh in Burg als büldáin ausgesprochen wird. Sie kann schon wegen der Endbetonung nicht wie etwa das verschollene Pelden-Beled b. Frauenkirchen auf der madj. Lokativform Beleden beruhen (so Schwartz), sondern muss sich aus einer slavischen Zwischenstufe Bilidánja, d.i. eine Weiterbildung von der belegten altung. Form Belud (1. Belúd), heute Beled, entwickelt haben so wie z.B. Kopéin in Kärnten aus slov. Kopánje, vgl. Pr. Lessiak, Die kärntn. Stationsnamen S. 18. Der madj. Name wird zwar nach Herrn Schulleiter Pavetitsch heute mit überoffenem ä ausgesprochen (also bäläd), dieser Laut hat sich aber z.T. aus altung. geschlossen e entwickelt, und es ist möglich, dass darin der Grund für den Ersatz durch slav. i. zu suchen ist. Anmerkung.: Die Kroaten verwenden nach Mitteilung Sr. Hochwürden des Herrn Pfarrers John. Herczeg in Gaas heute die madj. Form Beled." (Steinhauser, 1931, S. 300).

Geschichte: Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Beled verwendet werden. Der Name Belyd ist schon in einem Übereignungsbrief König Ludwig I. an Wilhelm Ellerbach 1369 bezeugt. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört de jure seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland. Erst nach Befragungen durch eine alliierte Kommission wurden Ober- und Unterbildein 1922 endgültig Österreich zugesprochen.

1971 wurden Oberbildein und Unterbildein mit der Gemeinde Eberau vereinigt. Während alle anderen Orte bei Eberau verblieben, trennten sich Oberbildein und Unterbildein 1993 wieder von Eberau und bildeten die neue Gemeinde Bildein.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bienenfresser-Kolonie, Die Bienenfresser-Kolonie befindet sich am Triftweg in Bildein.
Bildstock Enger, Hauptstraße.
Bildstock Pernauweg, Der Bildstock befindet sich am Pernauweg in Bildein, Richtung Pornóapáti (Pernau).
Bildstock Vitus Mittl Der Bildstock Vitus Mittl befindet sich an der Pernaugasse, gegenüber der ehemaligen Volksschule in Oberbildein.
Burgenländisches Geschichte(n)haus: ein Museum, welches die Geschichte des Burgenlandes seit 1921 vermittelt.
Grenzerfahrungsweg: ein 2006 errichtetes, frei begehbares Labyrinth bildet die erste Station des Bildeiner Grenzerfahrungsweges.
Ehemalige Volksschule: (ObjektID: 27807), Hauptstraße 50, Oberbildein
Friedhofskreuz: Friedhof Oberbildein
Ehem. kath. Pfarrhof: (ObjektID: 27804), Florianigasse 1, Unterbildein
Ehem. kath. Volksschule: (ObjektID: 27805), Hauptstraße 115, Unterbildein
Figurenbildstock hl. Johannes Nepomuk: (ObjektID: 27819), Triftweg, Unterbildein, erbaut 1792, restauriert im September 1995 durch den Verschönerungsverein Unterbildein (Hans Beck).
Florianikapelle: (ObjektID: 27816), Unterbildein
Gnadenstuhl: (ObjektID: 27817), Friedhof Unterbildein
Kath. Pfarrkirche hl. Vitus: (ObjektID: 27803), Unterbildein
Kriegerdenkmal: Oberbildein
Kriegerdenkmal: Unterbildein
Mariensäule: Die Mariensäule im Zentrum von Unterbildein, neben dem Burgenländischen geschichte(n)haus, ist unter der ObjektID: 27818 denkmalgeschützt. Auf dem Sockel ist die Heilige Rosalia in einer Höhle ruhend bzw. schlafend zu sehen. Der St. Rosalia-Kult verbreitete sich nach der Pest von 1708-1709 im damaligen Westungarn. Die Säule wird von Trauben umrankt. Das charakteristische Motiv bezieht sich auf den lokalen Weinbau im Pinkatal und ist auch auf anderen Denkmälern in der Umgebung zu finden. Eine Liste der Denkmäler aus dem 16. Jahrhundert enthält die Bezeichnung "um 1700". Möglicherweise wurde die Säule nach der Epidemie von 1708-1709 errichtet. 1992 wurde die Mariensäule durch den Verschönerungsverein Unterbildein restauriert.
Spritzenwagen: Der Spritzenwagen der Feuerwehr Oberbildein befindet beim Burgenländischen Geschichte(n)haus. Der Löschwagen wurde 1902 von der Firma Seltenhofer (No. 4555 sz) aus Sopron hergestellt.

Ehrenbürger von Bildein:
Emmerich Zax sen.: Vizebürgermeister von Bildein (1993-2017)

Ehrenringträger von Bildein:
Dr. Gert Moser: Hausarzt



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Günter Nikles
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