Wörterberg
Ungarisch: Vörthegy, Russisch: Вёртерберг
Wörterberg liegt im Nordwesten des Bezirks Güssing im Burgenland
an der Grenze zur Steiermark und ist somit der nördlichste Ort des
Bezirks. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Vörthegy.
Entstanden auf einer Hügelkette im späten 17., Anfang des 18.
Jahrhunderts durch die Bewohner des steirischen Ortes Wörth, die
ihre "Kellerstöckln" (Obst- und Weinkeller) nach und nach zu
Wohnhäusern umbauten. Der Ortsname kommt daher von der Bezeichnung
"die Wörther Bergen".
Geografie: Die Gemeinde liegt im Südburgenland, im Nordwesten des Bezirks Güssing. Wörterberg ist der nördlichste Ort im Bezirk. Er grenzt im Norden an Wolfau, im Südosten an Stinatz, im Süden an Hackerberg, im Westen und Nordwesten an die steirische Gemeinde Rohr bei Hartberg. Der höchste Punkt des Orts ist die auf 408 m Seehöhe gelegene Kapelle St. Stephan. Bei den Grabenhäusern entspringt der Hartlsbach.
Geschichte: Wörterberg
entstand im 13. Jahrhundert als Tochtersiedlung von Wörth an der
Lafnitz. Die Bewohner benannten die neu gegründeten Orte nach Verlassenen in ihrer Heimat. So kam der Name Wörth zustande.
Die Siedlung entstand aus "Kellerstöckln", die zur Lagerung der
Ernten aus den Obst- und Weingärten, Wiesen und Feldern auf den
Hängen östlich von Wörth dienten. Diese
Kellerstöckln wurden ausgebaut und weiter bewirtschaftet. Die
Grafen Széchényi, Kottulinsky und Batthyány
besaßen damals dieses Gebiet.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Ort Wörther Berg geschrieben.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland
bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund
der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische
Ortsname Vörthegy verwendet werden. Nach Ende des Ersten
Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in
den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich
zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten
Bundesland Burgenland.
Weltkriege: Im Ersten
Weltkrieg starben 23 Bewohner. Nach Ende des Ersten Weltkriegs stand es
wirtschaftlich schlecht, da nun die Lafnitz die Grenze zwischen
Österreich und Ungarn war. Dadurch war Wörterberg von
Wörth abgeschnitten, mit dem es wirtschaftlich eine Einheit
bildete. Aus diesem Grund war die Bevölkerung dazu gezwungen,
Schmuggel zu betreiben. Es kam oft zu nächtlichen
Überfällen und Schießereien. Erst mit dem Anschluss des
Burgenlands an Österreich wurde es ruhiger und auch wirtschaftlich
ging es bergauf. Dieser Aufschwung endete 1926. Es folgten
Arbeitslosigkeit, Preissteigerung und Unanbringlichkeit von Produkten.
Daher wurde der Anschluss an das Deutsche Reich begrüßt. Als
der Zweite Weltkrieg ausbrach, schwang die Stimmung um. Es starben 26
Männer an der Front, weitere 16 werden vermisst.
Von 1971 bis 1991 gehörte Wörterberg zur Gemeinde Ollersdorf. Durch den Einsatz von mehreren Ortsansässigen wurde Wörterberg 1991 wieder eine eigenständige Gemeinde.
Wappen: Das Gemeindesiegel zeigte zu dieser Zeit den Heiligen Georg, der auf einem Pferd sitzt und mit einer Lanze den Lindwurm durchbohrt. Das aktuelle Wappen zeigt im unteren Teil einen grünen Hügel, der Wörterberg symbolisiert. Auf ihm wachsen ein Apfel- und ein Birnbaum, diese stehen für die Streuobstwiesen. Das Doppelkreuz stellt das Kreuz von Papst Silvester II. dar, das er König Stephan von Ungarn verliehen hat. Es soll an die Kapelle zum Hl. Stephan erinnern. Die rot-goldenen Felder sollen die Verbundenheit zum Burgenland symbolisieren. Das Gemeindewappen wurde von Thomas Resetarits entworfen.
Infrastruktur:
In Wörterberg gibt es eine einklassige Volksschule und einen
Kindergarten (1993), außerdem noch eine Mehrzweckhalle, einen
Kinderspielplatz und einen Sportplatz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Aussichtsturm: 15 Meter hoher Aussichtsturm, von dem man beinahe das gesamte Lafnitztal überblicken kann.
Flussgeflüster: Erlebnisstaion am Rundweg an der Lafnitz.
Holzfass aus
der römischen Kaiserzeit:
2003 wurde an der Uferböschung der Lafnitz ein Holzfass gefunden.
Es gehört zu den wenigen noch erhaltenen Holzgegenständen aus
der römischen Kaiserzeit. 2005 wurde außerdem noch eine
Ofenanlage frei gelegt.
Kirche: (1978)
Kreuz an der L378
Musikheim, neben der Ortskapelle.
Obstbaumkreis: neben dem Aussichtsturm.
Ofenanlage: Im Jahr 2005 wurde eine Ofenanlage freigelegt.
Ortskapelle hl. Stephan
Text: tlw. Wikipedia













