Miedlingsdorf
Ungarisch: Merem, Kroatisch: Milstrof
Miedlingsdorf (ungarisch: Mérem; kroatisch Milištrof) ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Großpetersdorf im Bezirk Oberwart im Burgenland. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Merem, der kroatische Milstrof. Die Gemeinde wird vom Rumpersdorfer Bach durchflossen.
Geschichte: Erstmals
urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahre 1325 unter dem Namen
“Meren“ , der aus dem Slawischen stammt. In der Folge
wechselt die Form des Ortsnamens ständig: "Mellersdorf" (1532),
"Melesdorf"(1574), nach einigen Namen schließlich schon im Jahre
1722 "Miedlingsdorff". In der Zeit der Türkenkriege von 1529 bis
1532 wurde der Ort von den osmanischen Heerscharen verwüstet.
Unter der batthyánischen Herrschaft wurden um die Mitte des 16.
Jhdt. auch in Miedlingsdorf Kroaten angesiedelt. Seit diesem Zeitpunkt
leben drei Nationalitäten im Ort. Nach Aufzeichnungen des Jahres
1792 hat Miedlingsdorf 160 Einwohner, 1836 bereits 299 Seelen. Infolge
der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1848 kam es zu
Auseinandersetzungen der Miedlingsdorfer Untertanen mit ihrer
Herrschaft, die sich lange Jahre hinzogen und schließlich in
einem Vergleich gelöst wurden. 1859 wurde eine Schule, 1866 die
Kirche erbaut. Im Jahre 1907 brannte das Dorf fast zur Gänze
nieder. Nach der schweren Zeit der beiden Weltkriege begann ein
ständiges Aufstreben des Ortes.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Kath. Filialkirche hl. Jacobus
(ObjektID: 8153), gegenüber Hauptstraße 56, im Jahre 1697
entstand außerhalb des jetzigen Dorfes eine Kapelle, die dem hl.
Jakobus dem Älteren geweiht wurde. Ziegelfunden zufolge war auch
das Dorf damals dort angesiedelt. Heute ist diese Kapelle die
älteste Holzkapelle des Burgenlandes. 1866 wurde zu Ehren des
hl. Jakobus eine neue Kirche errichtet. Die einschiffige Anlage
hat eine klare Gewölbeteilung und ein verjüngtes Chorjoch.
Den Abschluss der um eine Stufe erhöhten Apsis bildet ein
Korbbogen. Anlässlich des hundertjährigen Bestehens
wurde die Filialkirche 1966/67 renoviert und auch die unter
Denkmalschutz stehende "Tausz-Orgel" restauriert. Weiters wurde die
Kirche im Jahre 1988 einer Generalsanierung unterzogen. (Text: Pfarre
Großpetersdorf)
Friedhofskapelle (ObjektID: 8154), denkmalgeschützt, der einfache Bau der Friedhofskapelle entstand bereits vor 1697. Die Apsis besteht aus Bruchsteinmauerwerk, das Schiff ist ein Holzblockbau.